Waserman, Elhanan

Name, Vorname
Die Schreibweise der Vornamen wurde nach „Spis imion żydowskich“ [„Liste der jüdischen Vornamen“] (Warszawa 1928) vereinheitlicht. Nur so konnten Doppelungen der Personen auf der Liste vermieden werden. Von dieser Regel wurden historische Persönlichkeiten ausgenommen, deren Namen allgemein in einer anderen als der von „Spis“ vorgeschlagenen Form bekannt sind.
Waserman, Elhanan
Geburtsjahr 1874
Ort
Es handelt sich um das Land, mit dem der/die Passbewerber:in verbunden war. Dies ist meistens das Land, dessen Staatsbürger:in die Person war. In vielen Fällen konnten wir jedoch diese Angabe nicht bestätigen. Die Staatsbürgerschaft wurde den Personen auf der Liste entsprechend dem Tag des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs in ihren Herkunfts- oder Wohnsitzländern zugeschrieben (im Fall von Österreich und der Tschechoslowakei war es der 11. März bzw. der 28. September 1938; im Fall von Deutschland geht es um das Datum vor der Machtübernahme durch die NSDAP). Nicht berücksichtigt wurden Fälle, in denen die Staatsbürgerschaft durch europäische Länder 1918-1939 entzogen wurde. Bei Staatenlosen wird die letzte bekannte Staatsangehörigkeit angegeben.
Kaunas
Land
Es handelt sich um das Land, mit dem der/die Passbewerber:in verbunden war. Dies ist meistens das Land, dessen Staatsbürger:in die Person war. In vielen Fällen konnten wir jedoch diese Angabe nicht bestätigen. Die Staatsbürgerschaft wurde den Personen auf der Liste entsprechend dem Tag des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs in ihren Herkunfts- oder Wohnsitzländern zugeschrieben (im Fall von Österreich und der Tschechoslowakei war es der 11. März bzw. der 28. September 1938; im Fall von Deutschland geht es um das Datum vor der Machtübernahme durch die NSDAP). Nicht berücksichtigt wurden Fälle, in denen die Staatsbürgerschaft durch europäische Länder 1918-1939 entzogen wurde. Bei Staatenlosen wird die letzte bekannte Staatsangehörigkeit angegeben.
LT
Dokument unbestimmtes Dokument
Schicksal verstorben

Wasserman, Elchonon Bunim (1874–1941) – bekannter Rabbiner und Rosch Jeschiwa (Dekan) im Vorkriegseuropa

Er wurde in Birzai (Birże) in den polnischen Gebieten unter russischer Herrschaft (heute Litauen) als Sohn von Naftali Beinish, Ladenbesitzer, und Sheina Rachel geboren. 1890 zog die Familie nach Bauska (Bowsk) im heutigen Lettland, und der damals 15-jährige Elchonon studierte bei den Rabbinern Eliezer Gordon und Shimon Shkop. Anschließend lernte er zwei Jahre lang bei Chaim Soloveitchik, den er danach als seinen primären Rebbe (Lehrer und Mentor) betrachtete.

Im Jahre 1899 heiratete er Michla, die Tochter von Rabbiner Meir Atlas. Wasserman lebte viele Jahre im Haus seines Schwiegervaters, wo er die Tora studierte. Er gründete zusammen mit Yoel Baranchik eine Mesivta (Gymnasium) im belarussischen Mszislau. Er machte sich einen Namen als herausragender Lehrer. Im Jahre 1921 erlaubte die sowjetische Regierung den Tora-Gelehrten, Russland zu verlassen. Wasserman reiste in die USA, um Geld für die Unterstützung der Jeschiwa zu sammeln. Er kam nach Polen zurück, obwohl er wusste, dass er dadurch im Falle der deutschen Invasion sein Leben in Gefahr bringen könnte.

Er war einer der Anführer von Agudath Israel und galt als der geistige Nachfolger von Kagan. Er war bekannt für seine klaren, aufschlussreichen talmudischen Analysen. Seine populären Werke sind heute unverzichtbares Studienmaterial in Jeschiwas auf der ganzen Welt.

Nach 1939 ging er nach Vilnius. Bei einem Besuch in Kaunas 1941 wurde er von litauischen Nazi-Sympathisanten und Kollaborateuren verhaftet und zusammen mit 12 anderen Rabbinern am 7. Juli (12. Tamuz) 1941 im siebten Fort der Festung Kaunas ermordet.

Wasserman hatte drei Söhne. Simcha Elazar (1899-1992) war in den 1940er Jahren Dekan der Jeschiwa Beth Yehudah in Detroit, gründete in den 1950er Jahren die Jeschiwa Ohr Elchonon (später umbenannt in Jeschiwa Ohr Elchonon Chabad / West Coast Talmudical Seminary) in Los Angeles, Kalifornien, und später die Jeschiwa Ohr Elchonon in Jerusalem. Der zweite Sohn, David, überlebte den Holocaust, heiratete erneut und zog nach Brooklyn, New York. Sein dritter Sohn Naftoli starb während des Krieges.