Steiner, Endre

Name, Vorname
Die Schreibweise der Vornamen wurde nach „Spis imion żydowskich“ [„Liste der jüdischen Vornamen“] (Warszawa 1928) vereinheitlicht. Nur so konnten Doppelungen der Personen auf der Liste vermieden werden. Von dieser Regel wurden historische Persönlichkeiten ausgenommen, deren Namen allgemein in einer anderen als der von „Spis“ vorgeschlagenen Form bekannt sind.
Steiner, Endre
Geburtsjahr 1908
Ort
Es handelt sich um das Land, mit dem der/die Passbewerber:in verbunden war. Dies ist meistens das Land, dessen Staatsbürger:in die Person war. In vielen Fällen konnten wir jedoch diese Angabe nicht bestätigen. Die Staatsbürgerschaft wurde den Personen auf der Liste entsprechend dem Tag des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs in ihren Herkunfts- oder Wohnsitzländern zugeschrieben (im Fall von Österreich und der Tschechoslowakei war es der 11. März bzw. der 28. September 1938; im Fall von Deutschland geht es um das Datum vor der Machtübernahme durch die NSDAP). Nicht berücksichtigt wurden Fälle, in denen die Staatsbürgerschaft durch europäische Länder 1918-1939 entzogen wurde. Bei Staatenlosen wird die letzte bekannte Staatsangehörigkeit angegeben.
Preßburg
Land
Es handelt sich um das Land, mit dem der/die Passbewerber:in verbunden war. Dies ist meistens das Land, dessen Staatsbürger:in die Person war. In vielen Fällen konnten wir jedoch diese Angabe nicht bestätigen. Die Staatsbürgerschaft wurde den Personen auf der Liste entsprechend dem Tag des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs in ihren Herkunfts- oder Wohnsitzländern zugeschrieben (im Fall von Österreich und der Tschechoslowakei war es der 11. März bzw. der 28. September 1938; im Fall von Deutschland geht es um das Datum vor der Machtübernahme durch die NSDAP). Nicht berücksichtigt wurden Fälle, in denen die Staatsbürgerschaft durch europäische Länder 1918-1939 entzogen wurde. Bei Staatenlosen wird die letzte bekannte Staatsangehörigkeit angegeben.
CZ
Dokument Reisepass von Paraguay
Schicksal überlebte

Steiner, Endre (1908–2009) – Architekt

Er wurde am 22. August 1908 in eine jüdische Familie in Dunajská Streda/Dunaszerdahely, Österreich-Ungarn, geboren und besuchte ungarischsprachige Schulen. Von 1925 bis 1932 studierte er an der Deutschen Technischen Hochschule im tschechischen Brünn. Nach dem Studium arbeitete er bei Ernst Wiesner, gründete aber nach seiner Lehrzeit 1934 sein eigenes Architekturbüro. Eines seiner ersten selbständigen Projekte war ein Wohngebäude am Kamenné-Platz in Bratislava/Preßburg. Zusammen mit Endre Szőnyi gab er von 1931 bis 1938 die Architekturzeitschrift „Forum“ in Bratislava heraus. Im Jahr 1935 heiratete er Hetty Weiner. Das Paar hatte zwei Söhne.

Im Jahr 1940 war er kurzzeitig in einem NS-Konzentrationslager inhaftiert. Um der Verfolgung zu entgehen, floh er mit seiner Frau und seinem kleinen Sohn im selben Jahr in die Slowakei. Er war Mitglied der jüdischen Untergrundorganisation „Bratislava Working Group“. Endre Steiner half, über 7 000 Menschen vor der Deportation nach Auschwitz zu retten.

In einem Versteck in den Bergen überlebte Endre Steiner den Krieg mit seiner Frau und seinem Sohn.

Anfang 1945 wurde die Slowakei von der Roten Armee befreit und Endre Steiner nahm seine unterbrochene Karriere als Architekt wieder auf. Er leitete auch ein Rehabilitationszentrum für jüdische Kinder. Nachdem in der Tschechoslowakei im Jahr 1948 die Kommunisten die Macht übernahmen, beschloss er, in die Vereinigten Staaten zu ziehen. Er verweilte eine kurze Zeit auf Kuba. Nachdem ihm der Posten des Chefarchitekten in einem amerikanischen Studio angeboten wurde, zog er 1950 nach Atlanta, Georgia. Er war auch Vizepräsident des Urban Design Departments im American Institute of Planners. Er starb am 2. April 2009 in Atlanta und wurde auf dem Friedhof in Oakland begraben.